Pressemitteilung: 60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr in der BRD - Der Paritätische Sachsen fordert #keinehalbensachen für die Zukunft der Freiwilligendienste

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) feiert am Montag, den 29. April 2024 in der Bundesrepublik sein 60-jähriges Bestehen.

Deshalb findet an diesem Tag der bundesweite Aktionstag der Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ statt.

Pressemitteilung 25. April 2024

60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr in der BRD: Der Paritätische Sachsen fordert #keinehalbensachen für die Zukunft der Freiwilligendienste

Dresden.  Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) feiert am Montag, den 29. April 2024 in der Bundesrepublik sein 60-jähriges Bestehen. Deshalb findet an diesem Tag der bundesweite Aktionstag der Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ statt. Freiwilligendienstleistende und deren Träger wollen den großen gesellschaftlichen Mehrwert des Freiwilligendienstes für die Region sichtbar machen und auf die Konsequenzen der Kürzungen hinweisen.

Auch die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH macht an diesem Tag auf die Folgen weiterer geplanter Kürzungen im Bundeshaushalt in 2025 bei den Freiwilligendiensten aufmerksam.

5573 aktive Freiwilligendienstleistende in Sachsen

In Sachsen leisten im aktuellen Freiwilligenjahrgang insgesamt 5573 Menschen[1] einen Freiwilligendienst in den Dienstformaten FSJ, FÖJ, BFD und FDAG. Davon sind 2738[2] Freiwillige zwischen 15 und 26 Jahren alt. Die Jugendlichen und im BFD und FDAG auch Lebensältere engagieren sich in der Regel für ein Jahr lang hoch motiviert dort, wo es besonders wichtig ist: In Krankenhäusern, Kitas, Schulen, Horteinrichtungen, Sportvereinen, Jugendclubs, Seniorenheimen, in der Behindertenhilfe, in der Hilfe für Geflüchtete, in Kultureinrichtungen oder in Kirchengemeinden.

Freiwilligendienste fördern persönliche Weiterentwicklung

Das Jahr ist für die Jugendlichen eine unbezahlbar wertvolle und prägende Zeit der Persönlichkeitsentwicklung und Verselbstständigung – und eine tragende Säule für den solidarischen und demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deshalb darf hier nicht gespart werden!

Hin und Her in der Bundeshaushaltsdebatte

Die Bundesregierung hatte im Juli 2023 einen Haushaltsentwurf für 2024 vorgelegt, der Einsparungen bei den Freiwilligendiensten im Umfang von 78 Millionen Euro entsprach. Diese Kürzungen für 2024 konnten aufgrund mühevollster Lobbyarbeit und politischer Unterstützung zurückgenommen werden. Für 2025 steht das gleiche Dilemma bevor.

Einsparungen senken Engagementbereitschaft junger Menschen

Eine weitere Absenkung der Mittel wird die Strukturen der Freiwilligendienste massiv kaputtsparen. Die Planungsunsicherheit und das damit verbundenen Signal an alle Menschen, die sich freiwillig engagieren, ist für den Paritätischen Sachsen untragbar. Bereits eine Ankündigung weiterer Kürzung wird dazu führen, dass die Engagementbereitschaft (junger) Menschen weiterhin zurückgehen wird. Und das in Zeiten, in denen wir die Freiwilligendienste als tragende Säule für das lebenslange Engagement, Demokratie und Zusammenhalt mehr denn je benötigen!

Finanzielle Planungssicherheit für die Freiwilligendienste gefordert

Der Paritätische Sachsen fordert den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf, eine Planungssicherheit in der Finanzierung der Freiwilligendienste zu gewährleisten. Allgemeine Kostensteigerungen und fehlende Förderung kann nicht von den Einsatzstellen ausgeglichen werden. Hier droht das Wegbrechen von kleinen Einsatzstellen, die finanziell schlechter dastehen. Wir fordern: Menschen, die sich engagieren wollen, sollen auch die Möglichkeit dazu bekommen!

Kurzinfo Kampagne „Freiwilligendienst stärken“

Vor dem Bekanntwerden der ersten Kürzungspläne im Juli 2023 für das Haushaltsjahr 2024 hat sich die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“, ein Zusammenschluss von Freiwilligen aus ganz Deutschland gegründet, um mit einer Petition an den Deutschen Bundestag eine dringend benötigte Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwillige zu erreichen. Innerhalb von vier Wochen konnten über 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Da mit den Kürzungsplänen jegliche Verbesserung verunmöglicht wird, lehnt die Kampagne weitere Kürzungen entschieden ab und fordert die Bundespolitik zu einem Umlenken und einer Stärkung der Freiwilligendienste und einer Verbesserung der Rahmenbedingungen auf. Die Kampagne wird sich weiter für ihre Forderungen einsetzen und die Bundesregierung dazu auffordern, Freiwilligendienste endlich als Investition und nicht als Ausgabe für die Gesellschaft attraktiv auszugestalten.

Kurzinfo Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH

DieParitätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Sachsen. Als größter Anbieter von Freiwilligendiensten im Freistaat bietet sie sachsenweit 555 Einsatzmöglichkeiten im Freiwilligen Sozialen und Ökologischen Jahr, dem Freiwilligen Internationalen Jahr, dem Freiwilligendienst aller Generationen sowie dem Bundesfreiwilligendienst. Außerdem vermitteln wir im Projekt Jugend Engagiert Sich (JES) junge Menschen ab 13 Jahren in ehrenamtliches Engagement. Rund 550 Freiwillige sind aktuell über die Paritätischen Freiwilligendienste im Einsatz.

 

Ansprachparterinnen:

Maria Hille, Bereichsleitung Jugendfreiwilligendienste

Pia Klimt, Referentin Öffentlichkeitsarbeit

 

Paritätische Freiwilligendienste gGmbH

Am Brauhaus 8, 01099 Dresden

Telefon: 0351-828 71320

E-Mail: hille@parisax-freiwilligendienste.de

 


[1] Statistik Freiwilligendienste in Sachsen der Fachstelle für Freiwilligendienste in Sachsen, Stand 31.12.2023 und Statistik Bundesfreiwillige im Dienst, Stand Dezember 2023: www.bundesfreiwilligendienst.de/fileadmin/de.bundesfreiwilligendienst/content.de/Service_Menue_Kopf/Presse/Statistiken/OEFF_BFD_Statistik_2023.pdf

[2] Laut der Statistik Freiwilligendienste in Sachsen der Fachstelle für Freiwilligendienste in Sachsen waren mit Stand 31.12.2023 in den Jugendfreiwilligendiensten: FSJ 2370 Freiwillige und FÖJ 368 Freiwillige beschäftigt. Im Erwachsenen Freiwiligendienst FDAG waren 200 Freiwillige im Dienst.

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